Versicherungswirtschaft: GDV stellt Studie über wirtschaftliche Bedeutung der Versicherer vor

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ließ im Jahre 2013 die Bedeutung seiner Branche für die deutsche Wirtschaft untersuchen. Durchgeführt hat die Studie die schweizerische Prognos AG, die europaweit Auftraggeber aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft berät. Im März 2017 legte der GDV nun eine aktualisierte Fassung vor. Zahlen und Modellrechnungen wurden bis zum Jahre 2015 fortgeschrieben.

Impulse der Versicherungsbranche für die Gesamtwirtschaft

Im Vergleich zur Vorgängerstudie werden Daten aus fünf zusätzlichen Jahren berücksichtigt. Somit konnten auch die Jahre der Finanzkrise betrachtet werden. Die aktuelle Modellrechnung der Studie zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen dem Wachstum der größeren Volkswirtschaft und der Entwicklung der Versicherungsbranche. So führte eine Erhöhung der Versicherungsdichte – also die Versicherungsausgaben je Einwohner – um ein Prozent zwischen 1995 und 2014 zu einem Anstieg des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner um 0,025 Prozentpunkte.

Im gleichen Zeitraum stieg die Versicherungsdichte um durchschnittlich 4,4 Prozent pro Jahr. Der jährliche Anteil der Versicherungswirtschaft am Wachstum der Gesamtwirtschaft lag bei 0, 1 Prozentpunkten pro Jahr. Ohne diesen Anteil hätte das jährliche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2014 fast 50 Milliarden Euro weniger betragen.

Einzeleffekte aufgeschlüsselt

Auch die neue Studie beleuchtet die Wirkungen der Versicherungsbranche auf die größere deutsche Volkswirtschaft mit Blick auf direkte, indirekte und konsuminduzierte Effekte.

Der direkte Beitrag der Versicherungswirtschaft beträgt laut amtlicher Statistik für 2015 24, 6 Milliarden Euro; zählt man die Versicherungsvertreter hinzu, sind es 35, 9 Milliarden Euro. Rechnet man den Anteil am Vermögenseinkommen hinzu, der aus Kapitalerträgen von Versicherungsverträgen besteht, liegt diese Bruttowertschöpfung bei 51, 7 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Bruttowertschöpfung der Metallbranche lag 2014 bei 53 3 Milliarden Euro.

Im Jahre 2015 arbeiteten 529.000 Beschäftigte und selbstständige Versicherungsvermittler in der Versicherungswirtschaft.

Der Beitrag der Versicherungswirtschaft zur Bruttowertschöpfung geht zudem über direkte Effekte hinaus. Über indirekte Effekte auf angrenzende Branchen entstand 2015 laut der Prognos-Studie eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von 20.6 Milliarden Euro. Viele der in der Branche Beschäftigten geben einen großen Teil ihres Einkommens für den privaten Konsum aus, was positive Auswirkungen auf konsumnahe Branchen hatte. Dieser Effekt lag für 2015 bei 16, 6 Milliarden Euro.

Daraus schließt die Prognos-Studie auf einen insgesamt positiven Einfluss der Versicherungswirtschaft auf die Gesamtentwicklung der deutschen Wirtschaft.


Bildnachweis: © Shutterstock – Lightspring

Über den Autor

Mein Beruf ist das Schreiben; ich arbeite als freier Journalist, Texter und Buchautor. Das reicht für Leben und Modellbau, also auch für das eigentliche Leben. Beruflich wie als Modellbauer interessiert mich die Luftfahrt, speziell die der großen Luftfahrtländer. Ich baue auch gerne mal etwas, das aus dem Rahmen fällt. Hauptantriebskräfte: Neugier, Kaffee und ein guter Witz.

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