Capped Bonus-Zertifikat: Definition & Vorteile im Überblick

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Capped Bonus-Zertfikate haben eine Reihe von Vorteilen im Vergleich zur klassischen Aktien zu bieten. Unter anderen ist das Verlustrisiko geringer und die Renditen sind selbst bei den sogenannten seitwärts laufenden Aktienkursen (ohne nennenswerte Kursänderung) sehr attraktiv. Aber ist diese Anlagefor für jeden die richtige Wahl?

Was sind Capped Bonus-Zertifikate?

In der Regel beziehen sich die Capped Bonus-Zerfifikate auf eine bestimmte Aktie. Allerdings gibt es auch Zertifikate, die andere Basiswerte, wie zum Beispiel den Aktienindex nutzen.
Mit dem Erwerb des Zertifikats entscheiden sich Anleger lediglich für ein zeitlich begrenztes „Nutzungsrecht“. Die Laufzeit der Capped Bonus-Zertifikate ist oft auf zwei oder drei Jahre begrenzt. Ist die vereinbarte Laufzeit verstrichen, wird der aktuelle Verkaufswert gutgeschrieben. Das Kapital steht dem Anleger anschließend frei zur Verfügung.

Das Wort Capped bezieht sich darauf, dass die Renditespanne mit einer Höchstgrenze belegt ist. Steigt der Gewinn also innerhalb der Laufzeit über diese Höchstgrenze, gewinnen die Capped Zertifikate nicht weiter an Wert.

Video: Bonus-Zertifikate einfach erklärt

Capped Bonus-Zertifikat: So funktioniert es

Um mit dieser Anlageform Renditen zu erzielen, darf der Kurswert innerhalb der Laufzeit die sogenannte Barriere nicht überschreiten. Denn die Bonusrendite wird auf die tatsächliche Renditen aufgeschlagen, wenn der Gesamtverlauf konstant über dieser Unterschwelle liegt. Die ermöglicht es, dass Anleger trotzt eines unveränderten Kursverlaufs Gewinne erzielen. Allerdings entfällt der Anspruch auf die Bonusrendite komplett, wird die Barriere auch nur für eine Stunde unterschritten.

Das Capped Bonus-Zertifikat ist also mit zwei Kursbarrieren versehen. Bewegt sich der Kursverlauf innerhalb der Laufzeit zwischen diesen Barrieren, erhält der Anleger die vereinbarte Bonusrendite. Der Puffer zur Unterschwelle ist dabei oft sehr großzügig berechnet: 30 % sind keine Seltenheit. Gleichzeitig ist die Bonusrendite leicht über dem Puffer-Wert angesetzt. Beträgt sie zum Beispiel 35 % kann der Kurs in Theorie um 30 % (nicht um 31%) abfallen und der Investor erhält weiterhin eine Renditezahlung von 5 % durch den Bonus.

Hinweis

Selbst wenn die Bonuszahlung verfällt, besteht weiterhin die Chance nach der Laufzeit einen Gewinn einzustreichen, über den normalen Kursverlauf des Tietels.

Vergleich: Bonuszertifikat mit oder ohne Cap

Die Bonuszertifikate arbeiten in beiden Varianten nach dem gleichen Schema. Die Barriere legt fest, ob eine Bonuszahlung am Ende der Laufzeit ausgeschüttet wird oder ob nicht. Für Atkien mit einem seitwärts verlaufenden Kurs stehen die Chancen hier gut die Renditen zu verbessern.

Achtung

Kommt es zu einem unerwartet hohen Kursanstieg, hat der Anleger keinen Zugriff auf die Dividenenausschüttung. Lediglich der Kursgewinn und die Bonuszahlung stehen dem Investoren zu.
Bonuszertifikate ohne Cap schütten die Bonuszahlung im vollem Umfang des Kursanstiegs aus. Das heißt Anleger profitieren im vollem Umfang von Kursanstiegen. Gleichzeitig ist jedoch die benannte Bonusrendite vergleichsweise gering. Für Capped Bonus-Zertifikate ist diese immer wesentlich höher angelegt. Da man bei der Wahl von Bonuszertifikaten davon ausgeht, dass der Kurs über die Laufzeit stabil bleiben wird, stehen die Chancen gut, mit der Capped-Version einen höhere Ausschüttung zu sichern.

Wird ein stabiler Kursverlauf erwartet, ist ein Bonuszertifkat eine gute Wahl. Im Vergleich zur klassischen Aktien stehen die Gewinnchancen wesentlich besser. Gleichzeitig ist das Verlustrisiko geringer. (#01)

Wird ein stabiler Kursverlauf erwartet, ist ein Bonuszertifkat eine gute Wahl. Im Vergleich zur klassischen Aktien stehen die Gewinnchancen wesentlich besser. Gleichzeitig ist das Verlustrisiko geringer. (#01)

Wann ist der Kauf eines Capped-Bonuszertifikats sinnvoll?

Wird ein stabiler Kursverlauf erwartet, ist ein Bonuszertifkat eine gute Wahl. Im Vergleich zur klassischen Aktien stehen die Gewinnchancen wesentlich besser. Gleichzeitig ist das Verlustrisiko geringer. Bleibt der Kursabfall innerhalb der Kursschwelle, wird die Bonusrendite ausgezahlt. Beim gleichen Kursverlust muss der Anlager mit einer normalen Aktien Defizite einstecken.
Aktien, von denen man in Zukunft einen rapiden Kursanstieg erwartet, eignen sich nicht für die Zertifikate. Auch im Rahmen der Bonuszertifikate ohne Cap sind sie keine gute Wahl. Denn die Chancen eines Kursanstiegs gehen immer auch mit dem Risiko eines hohen Kursverlustes einher. Fällt der Kurs unter den Schwellwert der Barriere, sind alle Renditemöglichkeiten verloren.

Capped Bonus-Zertifikate kaufen

Für die private Depoverwaltung gibt es grundsätzlich drei Wege:

  • Über die Hausbank und einen individuellen Berater.
  • Über einen Online-Broker und das damit verbundene Depot.
  • Zusammenarbeit mit einem privaten Broker.

Die wenigsten haben das Kapital zur Verfügung, um sich an einen privaten Broker wenden zu können. Daher sind die Hausbank oder Online-Broker die klassische Methode das eigenen Depot zu verwalten. Abhängig von der Bank wir der Kontakt zum Depot-Berater telefonisch, via Mail oder über eine Online-Plattform hergestellt. Viele Investoren entscheiden sich dazu die Auswahl von passenden Capped Bonuszertifikaten dem Profi zu überlassen. Sie geben lediglich an, dass sie gerne in diese Anlagform investieren müssen.

Soll die Auswahl selber vorgenommen werden, finden sich in der Depot-Maske der Online-Broker alle relevanten Tools. Die aktuellen Möglichkeiten sind unter der Produktbenennung Capped Bonuszertifikate (oher ähnlich) zu finden.

Die Datenbank nach dem gewünschten Basiswert filter (Aktien, Aktienindex, usw.) und die für den deutschen Markt zugelassenen Bonuszertifikate der gewählten Aktien werden aufgelistet. Nun ist die Auswahl extrem groß.

Um die Entscheidung zu erleichtern ist es sinnvoll die Bonuszertifikate weiter zu filtern:

  • Sicherheitslevel
  • Obergenze
  • Barrier

Wie hoch soll zum Beispiel der Sicherheitspuffer angesetzt sein? Oder in welchem Rahmen soll sich die Bonuszahlung befinden? Auch nach der Laufzeit lassen sich die Zertifikate filtern. So wird eine Liste mit passenden Angeboten erstellt, die auf die individuellen Anlagekriterien passend ist. Ist das richtige Angebot gefunden, wie gewohnt die Order aufgeben.

Ob Zertifikat oder Aktien, man sollte sich niemals für einen Titel entscheiden, von dem man nicht absolut überzeugt ist. Ist man sich also unsicher, ob die Atkien die richtige Wahl ist, dann ist auch das Bonuszertifikat nicht das passende Produkt. (#02)

Ob Zertifikat oder Aktien, man sollte sich niemals für einen Titel entscheiden, von dem man nicht absolut überzeugt ist. Ist man sich also unsicher, ob die Atkien die richtige Wahl ist, dann ist auch das Bonuszertifikat nicht das passende Produkt. (#02)

Was ist bei der Auswahl der Capped Bonus-Zertifikate zu beachten?

Ob Zertifikat oder Aktien, man sollte sich niemals für einen Titel entscheiden, von dem man nicht absolut überzeugt ist. Ist man sich also unsicher, ob die Aktie die richtige Wahl ist, dann ist auch das Bonuszertifikat nicht das passende Produkt.

Vor dem Kauf sollte man sich darüber Gedankten machen, wo die zukünftig erwarteten Bestleistungen der Aktie liegen und mit welchem maximalen Kursabfall man rechnet. Für Capped Bonus-Zertifkate sollte der erwartete Höchstkurs nicht zu weit über dem Cap liegen. Denn wenn der Kurs weit über die Cap-Schwelle steigt, wäre ein Kauf der Aktie die bessere Investition. Positive Kursentwicklungen über das Cap-Limit hinaus, bringen dem Investoren keine weiteren Gewinne ein.

Natürlich sollte der erwartete Niedrigstwert über der Barriere liegen. Sobald diese auch nur einmal unterschritten ist, entfällt der komplette Anspruch auf die Bonusrendite. In diesem Fall kann es sein, dass man mit einem Defizit aus der Transaktion herausgeht.

Tipp

Wer sich nicht sicher ist, wie weit die Aktien abfallen könnte, der sollte auf einen hohen Sicherheitspuffer setzen. Bei der Auswahl kann dieser zum Beispiel mit 30 % angegeben sein. Die Aktie müsste während der Laufzeit also einen Kursafball von 31 % erleben, damit die Bonusrendite entfällt.

Es ist grundsätzlich ratsam mit einer längeren Laufzeit auch einen größeren Puffer zu kombinieren. Ein hochwertiges Produkt ist in allen Bereichen passend für die individuellen Ansprüche:

  • Laufzeit
  • Cap
  • Bonusrendite
  • Sicherheitspuffer

Es ist nicht einfach auf Anhieb ein Angebot zu finden, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Auch sollte man mit kleinen Investionen üben die passende Kombination zu wählen. Im Laufe der Zeit bekommt man eine Idee davon, welche Möglichkeiten die Capped Bonus-Zertifikate bieten.

Tipps und Tricks zum Capped Bonus-Zertifikat

Ein rentables  Depot sollte immer eine gute Mischung aus diversen Anlageformen und Anlageklassen aufweisen. So lassen sich Verluste aus einem Bereich durch Gewinne aus einem anderen abfangen. Unterm Strich ist eine positive Bilanz so leichter zu erzielen. Die Capped Bonus-Zertifikate sind dabei ein gutes Produkt für ein gemischtes Depot. Anleger sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Capped Bonus-Zertifikate eine Renditegarantie sind. Denn auch hier gilt, dass mit einer höheren Bonusrendite ein höheres Risiko einhergeht. Höhere Bonusrenditen werden oft für Aktien geboten, deren Kursentwicklung unklar ist.

Vor dem Kauf eine Capped Bonus-Zertifikates unbedingt den Kursverlauf der vergangenen Monate und Jahre genau betrachten. So bekommt man einen guten Überblick über Höchst- und Niedrigst-Kurse. Die Barriere befindet sich im Idealfall an einem Kurspunkt, der für den gewählten Titel sehr unwahrscheinlich ist.

Die Laufzeit der Capped Bonus-Zertifikate ist nicht verbindlich – es ist möglich die Zertifikate vorzeitig zu verkaufen. Ist die Capped-Schwelle für das Zertifikat erreicht, ist ein Abverkauf die beste Wahl. Die möglichen Renditen sind ausgeschöpft. In diesen Zusammenhang sollte auch eine eigene Barriere integriert werden. Diese sollte über der des Bonus-Zertifikats liegen. Ist sie erreicht,  sollten sie die Aktie verkaufen, bevor Verluste eingefahren werden.

Eine gute Mischung für die Schwellenwerte sind 10 bis 15 % für den Satz der Bonusrendite und ein Sicherheitspuffer von mindestens 20 %. Wenn möglich, sollte der Puffer höher liegen. Dies minimiert das allgemeine Risiko der Investition.

Video: Börsenwissen: Bonus- oder Discountzertifikat?

Für wen ist ein Capped Bonus-Zertifikat die richtige Wahl?

Wer auf der Suche nach Wegen ist das eigene Risiko zu minimieren, der ist mit Capped Bonus-Zertifikaten gut beraten. Die Zertifikate sind ohne Frage eine clevere Anlageoption. Die zeitlich begrenzte Investition ist sehr gut geeingnet, um kurzfristige Anlageziele zu erreichen. Man entscheidet sich für einen passenden Titel und profitiert umgehend von der aktuellen Kursentwicklung – wird die Barriere nicht unterschritten, ist die Bonuszahlung gesichert.

Hinweis

Wer Angst hat, mit der Capped-Variante die Renditemöglichkeiten eines hohen Kursanstiegs zu verpassen, der sollte sich auf Bonus-Zertifikate ohne Cap konzentrieren. Allerdings muss beachtet werden, dass die Bonusrenditen hier geringer ausfallen. Die Capped Bonus-Zertifikate bieten eine nennenswerte Renditechance von bis zu 15 %. Ein Wert, der den vieler klassischer Aktien überschreitet. Interessant ist auch, das dieses Anlageinstrument vor allem zu unsicheren Börsenzeiten einen guten Risikopuffer gibt.


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