5 Alternativen zum Tagesgeldkonto

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Tagesgeldkonten sind heute weit von einstigen fünf Prozent Zinsen entfernt, bestenfalls gibt es noch ein Prozent. Dennoch sind viele Alternativen noch weniger lukrativ.

Tagesgeldkonto: Was bringt’s?

Es gibt viele gute Gründe, sein Geld auf einem Tagesgeldkonto anzulegen. Experten empfehlen, mindestens drei Monatsgehälter als Reserve hier zu „parken“. Wer darüber hinaus Geld ansparen möchte, sollte eventuell über andere Anlageformen nachdenken, die das Geld fest binden, dafür aber eine höhere Rendite garantieren. Angesichts der Vorteile des Tagesgeldkontos ist es aber schwer, eine Alternative zu finden, auch wenn die aktuellen Anbieter von Tagesgeldkonten mit Zinsen geizen wie nie zuvor.

Betrachten wir einmal das Tagesgeldkonto und seine Vorteile, die wirklich zahlreich sind:

  1. Einfaches Sparprodukt
    Das Tagesgeldkonto ist mit dem Girokonto vergleichbar, wird allerdings verzinst – wenn derzeit auch eher mager.
  2. Ständige Verfügbarkeit
    Das Geld auf dem Tagesgeldkonto ist jederzeit verfügbar und steht nach einer Überweisung auf das eigene Girokonto in der Regel binnen 24 Stunden bereit.
  3. Leichte Kontoeröffnung
    Die Kontoeröffnung geht kinderleicht, auch bei Onlinekonten. Formular ausfüllen, Identitätsüberprüfung bei der Deutschen Post erledigen, auf Antwort des Anbieters warten. Nun können die ersten Einzahlungen vorgenommen werden.
  4. Hohe Sicherheit
    Dank der Einlagensicherung sind die Konten in der Regel bis zu einer Höhe von 100.000 Euro geschützt. Außerdem bleiben die Gelder plus Zinsen erhalten, selbst wenn die Börse stürzt und beispielsweise die Geldanlage in Aktien zum totalen Geldverlust führt.
  5. Kosten nur in Ausnahmefällen
    Die Kontoeröffnung und -führung sind normalerweise kostenfrei, lediglich Strafgebühren bei nicht möglichen Lastschriften oder die erneute Zusendung von Kontoauszügen können Kosten verursachen.
Die Kontoeröffnung und -führung sind normalerweise kostenfrei. (#01)

Die Kontoeröffnung und -führung sind normalerweise kostenfrei. (#01)

Teilweise werden Neukundenboni gewährt, sodass die Kontoeröffnung bei einem Anbieter noch interessanter wird als bei einem anderen. Deshalb rentiert sich ein Vergleich allemal.

Diese Vorteile führen dazu, dass immer mehr Deutsche neben dem üblichen Girokonto auch ein Tagesgeldkonto führen. Welche Alternativen infrage kommen (und sinnvoll sind), klären wir nun.

Wichtig ist auch, dass die Erträge der üblichen Kapitalertragsteuer unterliegen, jedoch bis zu einer Höhe von 801 Euro für Alleinstehende bzw. 1602 Euro für Verheiratete steuerfrei sind. Bedenken Sie bei mehreren Geldanlagen aber, dass der Freibetrag für alle zusammen gilt!

Tagesgeldkonten lassen sich in Bezug auf ihre Konditionen gut vergleichen. Sie sind alle ähnlich aufgebaut, nur bietet eine Bank eine höhere Rendite, die andere fordert einen anderen Maximalbetrag, der auf dem Konto liegen darf. Normale Sparer mit einem üblichen Einkommen geraten meist ohnehin nicht in diese Sphären und so sind derartige Maximalbeträge erst einmal unerheblich.

1. Alternative zum Tagesgeld: Das Sparbuch

Früher einmal war es Usus, ein Sparbuch zu haben, doch in jüngster Zeit ist dieses ein wenig aus der Mode gekommen. Der Grund sind die mangelnden Zinsen, die auf ein Sparbuch gewährt werden, wobei je nach anbietender Bank dafür aber Kontoführungsgebühren zu zahlen sind. Das Sparbuch ist zudem nur wenig flexibel, Geld kann nur bis zu einer bestimmten Höhe pro Tag abgehoben werden.

Wird das Sparbuch aufgelöst, müssen sogar noch Strafgebühren gezahlt werden, Ein- und Auszahlungen sind meist nur am Schalter möglich. Das bedeutet aber auch, dass Sie mit Ihren Bankgeschäften an die üblichen Öffnungszeiten der kontoführenden Bank gebunden sind. Keine leichte Sache, wenn Sie ansonsten online Ihre Bankgeschäfte erledigen und sich um Sprechzeiten keine Sorgen machen müssen.

Früher einmal war es Usus, ein Sparbuch zu haben, doch in jüngster Zeit ist dieses ein wenig aus der Mode gekommen. (#02)

Früher einmal war es Usus, ein Sparbuch zu haben, doch in jüngster Zeit ist dieses ein wenig aus der Mode gekommen. (#02)

In puncto Sicherheit ist das Sparbuch aber eine gute Alternative, denn das Geld, was hier eingezahlt wurde, bleibt dank des Einlagensicherungsfonds der Banken geschützt. Steht die Sicherheit also über allem anderen, ist das Sparbuch durchaus eine Alternative. Spielen Flexibilität, Zinshöhe und bequeme Nutzung im Vordergrund, kann diese Sparvariante einpacken.

2. Die Festgeldanlage als Alternative

Eine sinnvollere Alternative als das Sparbuch ist die Festgeldanlage, die zwar immer noch nicht so gut abschneidet wie das Tagesgeld, doch zumindest in Bezug auf die Zinsen gleichwertig ist. Die Zinsen liegen wenigstens über der Inflationsrate, was bei einem Sparbuch nicht behauptet werden kann! Der Zinssatz steht über die Dauer der Geldanlage fest und unterliegt keinen plötzlichen Schwankungen – ein Vorteil für die Planbarkeit dieses Finanzprodukts. Die Zinshöhe richtet sich aber nach der Dauer der Anlage – je länger das Geld liegen bleibt, desto höher fällt der Zinssatz aus. Nachteilig ist jedoch, dass das Geld fest angelegt ist, Sie kommen nicht jederzeit heran, auch nicht an einen Teil des Geldes. Möchten Sie den Vertrag vorzeitig kündigen, müssen Sie Renditeverluste hinnehmen.

Auch hier gilt wieder: Steht das Sicherheitsbedürfnis für Geldanlagen ganz oben auf der Prioritätenliste, punktet das Festgeldkonto als Alternative zum Tagesgeldkonto. Auch in Bezug auf den Zinssatz ist das Festgeldkonto gut, die Flexibilität ist aber nicht gegeben.

3. Alternative zum Tagesgeld: Wertpapiere und Fonds

Wer ein wenig spekulativ veranlagt ist, kann mit Wertpapieren und Fonds gute Gewinne erzielen – wenn die Risikofreudigkeit hoch und das Sicherheitsbedürfnis niedrig ist. Die Zinsen bei der Geldanlage in Wertpapieren oder Fonds sind sehr hoch, wenn alles gut geht, können Sie maximale Gewinne erzielen. Allerdings auch maximale Verluste, denn nicht immer ist das Geldanlegen in dieser Form völlig risikolos möglich. Nachteilig ist außerdem, dass Sie sich damit deutlich mehr befassen müssen als mit dem Tagesgeldkonto. Sie können auch auf einen guten Berater setzen, damit reduzieren Sie Ihr Risiko – allerdings auch Ihren Gewinn, denn der Berater wird kaum umsonst arbeiten.

Wertpapiere und Fonds als Alternativen zum Tagesgeld sind daher für risikofreudige Anleger ideal, die nicht zu sehr darauf bedacht sind, dass das Geld auf keinen Fall weniger werden darf. Eine Garantie für hohe Gewinne gibt es nicht.

Wer ein wenig spekulativ veranlagt ist, kann mit Wertpapieren und Fonds gute Gewinne erzielen. (#03)

Wer ein wenig spekulativ veranlagt ist, kann mit Wertpapieren und Fonds gute Gewinne erzielen. (#03)

4. Gold als Alternative zum Tagesgeldkonto

Gold hatte schon immer einen hohen Wert und wird gleichgesetzt mit Reichtum, Macht und der Erfüllung mancher Träume. Gold war sogar schon lange Zeit Zahlungsmittel, es steht für Sicherheit und wird in Zeiten von Krisen immer noch als Währung benutzt. Das begründet, warum Gold so gut dazu geeignet ist, das eigene Vermögen zu sichern. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie mithilfe von Gold Geld anlegen können. Sie können zum Beispiel in Aktien investieren, die von Unternehmen stammen, die mit Gold handeln oder dieses abbauen. Goldaktien schwanken allerdings oft sehr stark, was ein höheres Risiko auf der einen Seite, einen möglichen höheren Gewinn auf der anderen Seite bedeutet.

Sie können Ihr Geld aber auch in physisches Gold investieren und kaufen Münzen oder Barren. Diese werden in einem Tresor (zu Hause oder bei der Bank) gelagert und können bei Bedarf wieder verkauft werden.

Gold ist eine sehr sichere Alternative zum Tagesgeld, dennoch ist sie sehr wenig flexibel und kann kaum dazu verwendet werden, Geld rasch wieder verfügbar zu haben. Es empfiehlt sich daher, nur einen Teil des Vermögens in Gold anzulegen, damit die Liquidität gewahrt bleibt.

5. Alternative zum Tagesgeld: Privatkredite

Verschiedene Anbieter bieten die Vergabe von Privatkrediten – Darlehen, die immer interessanter werden, weil sich damit auch Risikoprojekte verwirklichen lassen bzw. diejenigen Geld geliehen bekommen, deren Bonität bei der Bank eher schlecht eingeschätzt wird. Wer sein Geld aber in Privatkredite investiert, kann mit einer Rendite von bis zu fünf Prozent rechnen – das kann sich sehen lassen! Wichtig ist, zuerst ein Anlagekonto zu eröffnen, über welches der Zahlungsverkehr zwischen Ihnen und dem Anbieter der Kreditvermittlung abläuft. Das Konto ist in der Regel kostenfrei.

Nun können Sie Kreditsuchende (privat oder gewerblich) unterstützen, indem Sie mindestens 25 Euro investieren und diese in den Privatkredit fließen lassen. Möglich ist auch die Nutzung eines automatischen Portfolios, bei dem die Vorgaben und Vorlieben Ihrerseits berücksichtigt werden und mit dem Sie mehrere Projekte unterstützen können. Das Programm investiert Ihr Geld auch in die besonders renditestarken Projekte, die oftmals binnen kürzester Zeit finanziert sind und die für Sie kaum erreichbar sind, wenn Sie manuell investieren. Sobald die Kreditsumme nun beisammen ist, wird das Geld an den Kreditnehmer ausgezahlt und von Ihrem Konto eingezogen. Mit der Rückzahlung des Kredits bekommen Sie dann Ihre Rendite.

Diese Alternative ist nicht jedermanns Sache, vor allem nicht für diejenigen, die eher auf Sicherheit bedacht sind. Auch die Flexibilität ist nicht gegeben, denn das verliehene Geld ist erst einmal weg und kann nicht durch Sie eingesetzt werden. Bei einem Tagesgeldkonto hingegen können Sie jederzeit sagen, welche Geldmenge Sie benötigen und die Auszahlung anweisen.

Wichtig ist, zuerst ein Anlagekonto zu eröffnen, über welches der Zahlungsverkehr zwischen Ihnen und dem Anbieter der Kreditvermittlung abläuft. (#04)

Wichtig ist, zuerst ein Anlagekonto zu eröffnen, über welches der Zahlungsverkehr zwischen Ihnen und dem Anbieter der Kreditvermittlung abläuft. (#04)

Alternativen zum Tagesgeldkonto: Ein Fazit

In Anbetracht dieser fünf Möglichkeiten, Geld mehr oder weniger sicher anzulegen, stellt sich heraus, dass es keine wirkliche Alternative zum Tagesgeldkonto gibt. Dieses vereint alle Vorteile – Sicherheit und Flexibilität, Kostenersparnis und hohe Zinssätze (auch wenn diese momentan im Vergleich zum Zeitraum vor der Finanzkrise sehr mickrig sind) sowie Bequemlichkeit bei Eröffnung und Nutzung des Kontos. Die übrigen Anlagemöglichkeiten haben einzelne Vorteile, die jedoch durch die umfassenden Nachteile immer wieder aufgehoben werden.

Die einzig wirklich sinnvolle Alternative mögen noch Gold und der Privatkredit sein, bei Sparbuch, Wertpapieren und Fonds sowie beim Festgeld ist das Geld nicht jederzeit verfügbar, dazu kommt entweder ein hohes Risiko oder die Zinsen sind zu gering. Wer sein Geld kurz- bis mittelfristig gewinnbringend anlegen möchte, kommt um ein Tagesgeldkonto also nicht herum. Möglich ist allerdings die oben bereits angesprochene Empfehlung, auf dem Tagesgeldkonto maximal drei Monatsgehälter zu belassen und den Rest in andere Anlageformen zu investieren. Dies stellt sicher, dass genügend Geld binnen kürzester Zeit verfügbar ist, dass der Rest des Vermögens aber zu einem annehmbaren Zinssatz sicher (oder risikofreudiger mit Aussicht auf eine höhere Rendite) angelegt wird.


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